Wenn Deutschland das gesteckte Ziel hinsichtlich des Ausbaus an Photovoltaik-Anlagen schaffen will, brauchen wir dringend bundeseinheitliche Regelungen. Deshalb habe ich mich bereits Ende des vergangenen Jahres an Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) gewandt, um ihn auf die bestehenden Probleme aufmerksam zu machen.
Die momentanen bürokratischen Hürden beim Ausbau fangen bereits bei den Anforderungen der über 900 Netzbetreiber an – jeder möchte sein eigenes Formular – der eine per Post, der andere per E-Mail und der dritte über ein Onlineformular. Dieses bürokratische Durcheinander ist unnötig und verschwendet Zeit und menschliche Ressourcen und muss daher dringend vereinfacht und vereinheitlicht werden. Durch die verschiedenen Anforderungen ist es Wirtschaftsunternehmen zudem nicht möglich, eine Serienproduktion zu tätigen, sondern immer nur auf die momentanen Anforderungen in einer Art „Manufaktur“ zu reagieren.
Ein weiterer wichtiger Punkt sind zentrale Energiespeicher. Diese fehlen in der von der Gesetzgebung komplett, sind aber auf Grund des rapiden Anstiegs an Photovoltaik-Anlagen für die zukünftige Stabilität des Stromnetzes von zentraler Bedeutung. Ohne diese Speicher, ist die Gefahr von einer Netzüberlastung und damit einhergehenden Blackouts in wenigen Jahren vorprogrammiert.
Insgesamt will ich mit meinem Brief die Politik dazu aufrufen, sich nicht immer in den Markt einzumischen. Anstelle von starren Reglements sollten die verabschiedeten Regelungen und Gesetze ähnlich dem Grundgesetz sein – das heißt es sollte Spielraum für Kreativität und Veränderungen geben. Nur so können wir die gesteckten Ziele zukünftig erreichen.
Im Folgenden finden Sie meine zehn Vorschläge für einen schnelleren Ausbau der Photovoltaik in Deutschland, die ich Habeck schickte und bislang leider unbeantwortet blieben.
Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung steht auf S. 44/45 unmissverständlich: „Wir machen es zu unserer gemeinsamen Mission, den Ausbau der Erneuerbaren Energien drastisch zu beschleunigen und alle Hürden und Hemmnisse aus dem Weg zu räumen.
Wir richten unser Erneuerbaren-Ziel auf einen höheren Bruttostrombedarf von 680 bis 750 Terawattstunden im Jahr 2030 aus. Davon sollen 80 Prozent aus erneuerbaren Energien stammen. (…) Wir werden Planungs- und Genehmigungsverfahren erheblich beschleunigen. (…)
Alle geeigneten Dachflächen sollen künftig für die Solarenergie genutzt werden. Bei gewerblichen Neubauten soll dies verpflichtend, bei privaten Neubauten soll es die Regel werden. Bürokratische Hürden werden wir abbauen und Wege eröffnen, um private Bauherren finanziell und administrativ nicht zu überfordern. (…)
Unser Ziel für den Ausbau der Photovoltaik (PV) sind circa 200 Gigawatt bis 2030. Dazu beseitigen wir alle Hemmnisse, unter anderem werden wir Netzanschlüsse und die Zertifizierung beschleunigen, Vergütungssätze anpassen, die Ausschreibungspflicht für große Dachanlagen und die Deckel prüfen. Auch innovative Solarenergie wie Agri- und Floating-PV werden wir stärken und die Ko-Nutzung ermöglichen. (…)
Wir wollen dafür sorgen, dass Kommunen von Windenergieanlagen und größeren Freiflächen-Solaranlagen auf ihrem Gebiet finanziell angemessen profitieren können.“
Im „Oster- und Sommerpaket“ wurde viel für die Windenergie getan, was ausdrücklich begrüßt wird. Dieselbe Anstrengung ist nun für die Solarenergie notwendig. Hierzu müssen schnell auf Gesetzes- oder auf dem Verordnungswege folgende Dinge umgesetzt werden, da andernfalls der Beitrag der Solarenergie nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen wird:
Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von bis zu 30 Kilowatt werden ab sofort einheitlich wie folgt beim Netzbetreiber angemeldet und nicht wie bisher in einem „unübersichtlichen Dschungel“ aus jeweils unterschiedlichen Formularen und Verfahren:
Die technischen Anforderungen an Mittelspannungstransformatoren werden ab sofort vereinheitlicht. Es werden hierzu entsprechend dem technischen Fortschritt Modelle von Mittelspannungstransformatoren in einer jährlich zu aktualisierenden Liste ausdrücklich benannt, welche den Stand der Technik darstellen und in den Vorhaben ohne weitere Prüfung verwendet werden dürfen.
Die unterschiedlichen Vorgaben der etwa 900 Netzbetreiber verhindern gegenwärtig eine Serienproduktion dieser zwingend erforderlichen technischen Anlagen. Lange Lieferzeiten und eine Verhinderung der Inbetriebnahme sind die unmittelbare Folge.
Der Einbau von Stromspeichern für Haushalte und Unternehmen wird ab sofort gefördert. Hierzu müssen insbesondere Flexibilitäts-Boni gewährt werden.
Der gegenwärtige Fokus auf den Ausbau der Erzeugungskapazitäten ist verständlich. Allerdings muss der nächste Schritt der Speicherung der erzeugten Energie unbedingt bereits jetzt mitgedacht werden. Speicher sind grundlastfähig und stellen jederzeit Strom bereit. Der Strom aus Speichern hat damit einen höheren wirtschaftlichen Wert. Aktuell ist die gespeicherte Kilowattstunde günstiger als die netzbezogene Kilowattstunde. Der Transport von Strom wird mit voranschreitender Speicherentwicklung zunehmend unwirtschaftlicher.
In Zeiten der lokalen „Überproduktion“ von Strom (beispielsweise aus Windenergieanlagen) muss ab sofort dieser Strom in Anlehnung an § 14a EnWG vergünstigt Betreibern von Speichern zur Verfügung gestellt werden. Gegenwärtig stehen Windenergieanlagen bis zu drei Monate im Jahr still, da der produzierte Strom nicht abgeführt werden kann.
Die Zinsen steigen derzeit so stark, dass es sich für Unternehmen und Privatpersonen kaum lohnt, in Photovoltaik-Anlagen zu investieren. Durch Zurverfügungstellung von zinsgünstigen Darlehen durch die KfW werden Anreize zur Errichtung von Photovoltaik-Anlagen geschaffen.
Wenn Strom aus Photovoltaik-Anlagen ohne Einspeisung in das (Mittelspannungs-)Netz der allgemeinen Versorgung (vor dem sogen. „Ortsnetz-Transformator“) über Photovoltaik-Anlagen oder geschlossene Verteilernetze geführt wird (etwa zum Laden von Elektroautos bei einem Nachbarn mit Photovoltaik-Anlage) dürfen in Zukunft keine Netzentgelte, Abgaben und Umlagen mehr anfallen.
Die Nutzung des Stromnetzes beziehungsweise dessen Ausbau ist hierfür gerade nicht erforderlich. Technische Voraussetzung ist, dass die Abnehmer einen Zähler zur – viertelstündlichen Lastgang-Messung haben.
Die Speicherung von Strom aus einer eigenen Photovoltaik-Anlage zur späteren Selbstnutzung muss ab sofort frei von Abgaben und Umlagen sein, da das Stromnetz nicht genutzt wird.
Bei Solarmodulen mit Brandschutzklasse A ist eine Abstandsregelung von 50 Zentimetern nicht gerechtfertigt, da diese Photovoltaik-Module nicht brennbar sind. Bauordnungsrechtlich besteht daher keine Notwendigkeit einer solchen Abstandsregelung. Dies ist rechtlich in den jeweiligen Bauordnungen klarzustellen bzw. die entsprechenden Vorschriften sind ersatzlos zu streichen.
Gegenwärtig geht durch diese Regelung eine empfindliche Fläche zur Belegung von Solarmodulen verloren.
Gemäß der Europäischen Verordnung “NC RfG” (Network Code Requirements for Generators) wurden Stromerzeugungsanlagen in vier Leistungsgruppen klassifiziert. Die genaue Einteilung der Typen konnte national festgelegt werden. Die Bundesnetzagentur muss sofort vom Bundeswirtschaftsministerium angewiesen werden, dass die Zertifizierung nur für Anschlüsse an die Mittelspannung mit einer Gesamtanlagenleistung von mehr als einem Megawatt gilt.
Die verordnete Zertifizierung von Anschlüssen an die Mittelspannung mit einer Gesamtanlagenleistung ab 135 Kilowatt ist willkürlich und hindert beziehungsweise verzögert den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen, da es insbesondere zu wenig Zertifizierungsstellen gibt. Die deutsche Umsetzung geht dabei einmal wieder über das europarechtlich Vorgeschriebene hinaus.
Die Verfahren zur Errichtung und zum Betrieb von Photovoltaik-Freiflächenanlagen muss ab sofort erleichtert und vor allem entschlackt werden:
Das Smart-Meter-Gateway ist ein Instrument, welches den Strom im Ergebnis teurer macht. Es reicht absolut aus, wenn der Strom von Photovoltaik-Anlagen bis 30 Kilowatt über den normalen und vorhandenen H0-Lastzähler per Schnittstelle ausgelesen wird. Betreiber von Photovoltaik-Anlagen könnten zudem in den Geschäftsprozesse zur Kundenbelieferung mit Elektrizität (GPKE) eingebunden werden.
—- Der Autor Mathias Hammer gründete 2008 die Deutsche Energieversorgungsgesellschaft mbH, aus der später Senec entstand. Nach dem Verkauf von Senec an EnBW im Jahr 2018 wandte er sich neuen Ideen zu und gründete den Installationsbetrieb Energiekonzepte Deutschland. Er will mit seinem Unternehmen in diesem Jahr rund 40.000 neue Photovoltaik-Anlagen im Einfamilienhausbereich realisieren. —-
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Es ist zu begrüßen, wenn Experten aus der Branche, wie der Autor des Artikels so arrangiert an die Politik herantreten. Zehn Vorschläge hat er an den Minister herangetragen. Zehn aus technischer Sicht wichtige und sinnvolle Vorschläge, die zum schnelleren Ausbau der PV führen, aber leider an Brisanz einbüßen, wenn nicht die essentielle politische Forderung ganz vorne ansteht, nämlich, dass die Erneuerbaren wieder vorrangig im Lande verbraucht werden müssen.
Ich hoffe immer, dass ein Autor auch an der Resonanz seiner Veröffentlichung interessiert ist, und hier liest. In diesem Sinne empfehle ich ihm im Folgenden meine Kommentare zu lesen, und eventuell dazu Stellung zu beziehen.
https://www.pv-magazine.de/2023/01/04/co%e2%82%82-emissionen-2022-in-deutschland-kaum-gesunken/ Besonders dem vom 06. Jan. um 21.49 Uhr.
Die Trennung von Stromproduktion und Netzbetrieb war Schwachsinn. Zum einen haben sich die großen Betreiber nicht daran gehalten, die haben das einfach in Tochterfirmen ausgelagert die sie weiterhin kontrollieren, zum anderen wird dadurch verhindert dass die Übertragungsnetzbetreiber Speicher betreiben können, an den Knotenpunkten an denen es am wichtigsten ist Speicher zu haben. Die Hausspeicher sind eine Fehlentwicklung. Einen Standard zu entwickeln um diese netzdienlich zu betreiben dauert zu lange und hat zu viele technische und regulatorische Hürden. V2G hat die selben Probleme, aber dort wird über die Jahre so viel Speicherkapazität entstehen, dass man nicht darum hin kommt.
Ich sehe nicht wie eine PV Pflicht die Preise für Module oder Wechselrichter negativ beeinträchtigen sollte. Wir haben unsere PV Industrie vor 10 Jahren kaputt gemacht, weil aufgrund der EEG Reformen PV unwirtschaftlich wurde und dessen Markt komplett eingebrochen ist (und natürlich weil China die Produktion subventioniert hat, während wir unsere Firmen mit negativen Margen einfach begraben haben). Wir brauchen in Europa mindestens 40GW/Jahr PV Nachfrage, damit sich der Aufbau lokaler Produktion überhaupt lohnt.
Morchel schreibt. Die Hausspeicher sind eine Fehlentwicklung. Einen Standard zu entwickeln um diese netzdienlich zu betreiben dauert zu lange und hat zu viele technische und regulatorische Hürden.
@ Morchel. Was ist den netzdienlich ??? Halten Sie es für netzdienlich, dass die Erneuerbaren seit 2010 aus den Bilanzkreisen der Versorger raus genommen wurden, und separat an der Börse als Überschuss verramscht werden müssen. ??
Siehe hier unter Auswirkungen. https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung.
Wie kontraproduktiv und gefährlich diese Maßnahme wirkt zeigte schon 2012 das Folgende. https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung Zitat:..Die Händler wollten vermeiden, so hohe Preise zu bezahlen. Sie schraubten dem Bericht zufolge systematisch die Prognose über den Stromverbrauch ihrer Kunden nach unten und lieferten entsprechend weniger. So vermieden sie, den gerade sehr teuren Strom zukaufen zu müssen. Zitat Ende. Alle warteten auf das angekündigte Sturmtief mit negativen Strompreisen. Wenn das viele machen, reicht selbst ein Sturmtief nicht aus für die Schnäppchenjäger.
Das könnte nicht passieren, wenn die Erneuerbaren noch – wie bis 2010 der Fall – prognostiziert den Versorgern mit Ökobändern zugeteilt würden. Dann wären auch die Heimspeicher automatisch ins Netz integriert, in dem ihre Betreiber mit geringerem Strombedarf bilanziert wären. So sähe „Netzdienlichkeit“ aus, und nicht in dem man Heimspeicher verteufelt.
Diesen 10 Punkten von M. Hammer kann man uneingeschränkt zustimmen und ich bin sicher bei Umsetzung dieser Punkte wird es schneller gehen. Es bleibt leider noch ein Flaschenhals der Montage und Lieferkapazitäten aber mit dieser Situation kommt der Markt klar. Sobald sich die Liefersituation der WR und Speicher entspannt wird man auch verstärkt Montagekapaizitäten aufbauen
Danke, danke, danke … an den Verfasser und das PV Magazin. Der dringend erforderliche Vereinfachungsprozess ist noch lange nicht abgeschlossen, auch wenn einem die Vereinfachungen des letzte Jahres im Vergleich zu den Bremsmanövern der letzten 10 Jahre schon revolutionär vorkommen. Also weiter Druck machen, die Bereitschaft in der Bevölkerung ist riesig.
Ich bin was die Vertriebspraxis angeht nicht immer auf der gleichen Linie mit den „Großen“ det PV-Branche, aber was hier steht halte ich für richtig. Herr Habeck hat Entbürokratisierung angekündigt, in einer Talkshow hat er gemeint, sie hätten es einfach im letzten Jahr nicht geschafft. Kann ich mir aber vorstellen, zumal er oft offen über seine Arbeit spricht, was ihn irgendwie sympathisch macht. Es ist gut wenn die Probleme an die Regierung herangetragen werden, ich denke schnelle Lösungen sind da aber nicht zu erwarten. Nicht alles lässt sich per Gesetz regeln. Oft ist eine enge Zusammenarbeit aller Akteure gefordert. Allein die Vereinheitlichung der Anmeldeprozedur mit 900 VNBs umzusetzen stell ich mir sehr schwierig vor. Aber ich hoffe auch auf baldigen Bürokratieabbau. Es gehört sich eine echte Reform anstatt der derzeitigen Salamitaktik. Auf ständig kleine Anpassungen müssen sich alle neu einstellen, was meiner Meinung nach nicht effizient sein kann. Trotzdem… Durchhalten und weitermachen ?
Ich bin mit (sehr) Vielem einverstanden, mit einem Punkt allerdings ganz und gar nicht:
„3. Einbau von Stromspeichern für Haushalte und Gewerbe fördern!“
Leider kommen hier bei dem Author ausschließlich seine eigenen wirtschaftlichen Interessen durch. Derartig fragmentierte Speicherchen, wie sie Senec und co schon heute zu hoffnungslos übrteuerten Preisen Hausbesitzern mit mathematikschwäche ungeheuer erfolgreich aufschwatzen, sind *weder*: 1. Wirtschaftlich. Jedenfalls nicht für den Käufer. Die Wirtschaftlichkeitsberechnungen der üblichen Verdächtigen wie z.B. EKD sind grundsätzlich falsch. 2. Sinnvoll für die Energiewende. Denn sie vernichten lediglich bereits erzeugten sauberen Strom, der durch Netzstrom aus dem Energiemix ersetzt werden muss. 3. Netzdienlich. Das Gegenteil ist der Fall. Und es macht auch absolut *keinen* Sinn, 100 einzelne Speicherchen pro Niederspannungsnetz einzeln zu steuern, wenn man für einen Bruchteil des Geldes z.B. einen „zentralen“ Speicher pro Niederspannungsnetz steuern müsste.
Zuguterletzt wissen wir alle was mit solchen Förderungen passiert: Sie verschwinden in den Taschen der Verkäufer und Hersteller, die umgehend Ihre Preise so anpassen, dass die Nachfrage (die ohnehin wg. der falschen Wirtschaftlicheitsberechnungen udn dem Druck der Verkäufer enorm ist) gleich bleibt, während der Deckungsbeitrag noch weiter steigt als er ohnehin schon ist.
Ja, wir brauchen Speicher, dringend. Aber nicht von Senec, Varta, LG oder Sonnen zu irrwitzigen Preisen, und nicht in jedem Haus.
Was wir brauchen, ist nicht nur die Erlaubnis, sondern sogar die *Verpflichtung* der Netzbetreiber solche Speicher z.B. dezentral zu verbauen, und für private Investoren in Großspeicher muss der Unsinn mit den Netzgebühren weg. Minispeicher in 5-10kWh stückeclhen die nur die Taschen von EnBW und co füllen braucht kein Mensch,
Na,dann bauen Sie mal für ein Dorf mit 100 Häusern einen Zentralsspeicher.“Mein Nachbar speist nicht so viel ein,entnimmt dem Speicher aber mehr als ich“Da können Sie gleich eine Schlichtungstelle in jedem Dorf einrichten.Viel spass
Marc Blume schreibt, betreffend der Heimspeicher. Denn sie vernichten lediglich bereits erzeugten sauberen Strom, der durch Netzstrom aus dem Energiemix ersetzt werden muss.
@ Marc Blume. Da sind Sie leider nicht tief genug mit der Materie vertraut. Den genau das Gegenteil ist der Fall. Mit Heimspeicher verhindern Sie, dass der saubere Ökostrom den Sie erzeugen, am Spotmarkt der Börse zu Graustrom degradiert, und als Überschuss verramscht wird.
Lesen Sie dazu im Folgenden meine Kommentare https://www.pv-magazine.de/2023/01/04/co%e2%82%82-emissionen-2022-in-deutschland-kaum-gesunken/
Warum sollte das notwendig sein? Der Endverbraucher hat damit überhaupt nichts zu tun. Wer Einspeist bekommt dafür Geld, und fertig. Der Speicher bezahlt sich dadurch, dass er Naturgemäß speichert wenn der Börsenstrompreis hoch oder sogar negativ ist, und wieder ausspeichert wenn er entsprechend höher ist.
Natürlich könnte trotzdem z.B. ein Dorf selber gemeinsam so einen Speicher bauen, udn sich die Einnahmen daraus teilen. Das wird derzet nur durch die doppelten Netzgebühren verhindert.
@Marc Blumen: Gratuliere zu dieser klaren Haltung zum Thema Speicherung – das spricht mir aus der Seele. Und genau das habe ich in meinem Meinungsartikel von letzter Woche ja auch sonnenklar geschrieben und in den Kommentaren weiter verargumentiert. Wer es noch nicht gelesen hat – hier ist der Link https://www.pv-magazine.de/2023/01/24/energiewende-ja-aber-wie/
Ich bin absolut nicht Ihrer Meinung. Es muss aus meiner Sicht ein Mix sein aus zentralen Speichern, aber natürlich auch aus vielen kleinen vernetzten Speichern in Haushalten und Gewerbe. Ihre überteuerten Preise sind ein Zeichen der Zeit und werden sich noch ziemlich sicher wegen der enorm großen zu erwartenden Masse und dem immer größeren Wettbewerb erheblich reduzieren. Skalierung ist alles und alleine aus dem Natrium-Ionen Bereich erwarte ich da noch richtig viel… so wie es ja mit PV genauso möglich war.
… wieso wird hier Netzstrom pauschal vernichtet? … die elementare Frage ist doch, wie der Strom vor Ort genutzt wird. Substituiert er wie in den meisten Fällen Gas oder Öl, ist doch alles gut. Und ist es dabei schlank und werden dafür nicht lange Leitungen verwendet, ist es noch besser. Und Netzstrom kann doch nach wie vor bezogen werden mit dem Hausspeicher, wenn er günstig ist und der Wind weht… genauso kann hoffentlich bald auch zurückgespeist werden, wenn der Strom im Netz knapp ist. Netz und Hausspeicher müssen doch keine Konkurrenten sein, sie können sehr schön partnerschaftlich agieren… das ist letztlich nur eine Frage des aktuellen dynamisierten Strompreises. Genug Ausgleichsbedarf haben wir noch lange auf beiden Seiten.
Und natürlich ist das netzdienlich, wenn es smart, digital und sinnig in ein System zusammen kooperieren kann. Maximale persönlicher Autarkie ist damit ganz sicher nicht gemeint, sondern vielmehr maximal nachhaltiger Strom, der automatisch maximal günstig ist… egal, ob er aus dem Netz, aus der eigenen PV oder aus dem Speicher kommt oder zurückfließt.
Für mich macht es absolut Sinn, am besten mehrere Millionen einzelne Speicherchen zu haben und intelligent zusammen zu führen. Diese dezentrale kleinteilige Struktur folgend der dezentralen Erzeugung ist aus meiner Sicht nur logisch. Es bietet maximale Sicherheit, Flexibilität, eine beliebige Skalierung im beliebigen Verbund und zielgenaue Ausgleiche direkt vor Ort und ohne Umwege… auch wirtschaftlich sehe ich nur Vorteile, wenn nur die abgerufene Leistung in Echtzeit abgerufen und gezahlt wird und eben nicht Extraspeicher unausgelastet ständig gewartet und erweitert werden muss und dann auch noch durch viel längere Leitungen zu transportieren ist. Ökologischer erscheint es mir auch, wenn eine Doppelnutzung des sowieso angeschafften E-Auto Speichers möglich ist und die Auslastung enorm anhebt. Die Wachstumsdynamik ist bei Schwarmspeicher sozusagen kostenlos integriert, wenn sich immer mehr E-Autos und Hausspeicher anschließen und davon profitieren können… es ist nur einmalig die Infrastruktur mit Normung und passendem Marktmodell zu schaffen. Der Rest geschieht dann fast von selber, wenn man als Hausbesitzer sich den Speicher und PV maximieren kann und es dabei noch sehr viel wirtschaftlicher wird, weil man es nicht nur für sich selber macht.
Und es ist eine Speicherung vom Bürger aus, der damit im gemeinschaftlichen Netzverbund umso mehr Gewinne fahren kann, als es mit den üblichen zentralen Strukturen und nur für einzelne wenige Gewinner geschieht… wie schon immer in Sachen Energie gehabt. Ich will diese zentralen Strukturen nicht mehr und ich habe ehrlich gesagt einfach keinen Bock mehr darauf, ausschließlich den Versorgern und Netzbetreibern bei der Energiewende zu vertrauen… ich will es einfach mal selber „mit“ anpacken. Bestimmt nicht egoistisch für maximale Autarkie, sondern im gemeinschaftlichen Netz mit dynamischen Tarifen und der lukrativen Rückspeisung in knappen Zeiten… das geht auch.
@ Hans Diehl. Ein Speicher produziert *kein einziges Watt* Strom, aber er verbraucht welchen, direkt selbst durch Verluste, udn indirekt dadurch, dass Nachts wenn der Speicher entladen wird, der Wechselrichter Betriebsstrom verbraucht, der ansonsten im Standby wäre. Gerade letzteres ist in vielen fällen bis zu 50% des Gesamtverbrauchs, wenn z.B. der Nachverbrauch eines Hauses sehr gut ist, z.B. 150W. Dann kommen da mal locker 50-80 Watt nur für den WR dazu, damit der die 150W fürs Haus aus der Batterie bereitstellen „darf“.
Und bzgl. Ihrer Behauptung das der Strom wenn eingespeist zu „Graustrom“ degradiert, und quasi „schlecht“ wird, sprechen sie bitte mit einem Physiklehrer, der Ihnen die Energieerhaltung beibringt.
Von den Energie udn Umweltkosten die diese sinnlose PSeicher in der Herstellung verursachen fange ich erst gar nicht an.
Marc Blume schreibt. Und bzgl. Ihrer Behauptung das der Strom wenn eingespeist zu „Graustrom“ degradiert, und quasi „schlecht“ wird, sprechen sie bitte mit einem Physiklehrer, der Ihnen die Energieerhaltung beibringt.
@ Marc Blume. Da muss ich mit keinem Physiklehrer sprechen, das mit dem Degradieren des Ökostromes zu Graustrom, ist ein „Virtueller“ Vorgang und gesetzlich verankert. Bei tieferem Einsteigen in die Materie – wie ich Ihnen empfohlen habe – auch ohne Physiklehrer nachvollziehbar.
Fakt ist, weil PV Strom schon mit der vorrangigen Einspeisung, und Vergütung privilegiert behandelt wird, darf er nicht auch noch an der Börse ein Weiteres, nämlich das „Grüne“ Privileg in Anspruch nehmen, und muss deshalb als Graustrom „Überschuss“ verramscht werden.
Vor diesem Energiewende kontraproduktiven Schwachsinn, kann ich meinen erzeugten Ökostrom nur mit einem Heimspeicher bewahren. Frei nach der Empfehlung vom leider allzu früh verstorbenen Hermann Scheer, der in seinen Vorträgen nicht müde wurde, mit der zum Empfehlen, „Die wahre Energiewende muss von ganz unten kommen“
Die Aussage zu völlig überteuerten Kleinspeichern ist richtig. Wieso kostet ein Ersatzspeicher (40kWh) für ein E-Fahrzeug ca. 12000€, für einen Hausspeicher mindestens das Doppelte! Die Rentabilität des Hausspeichers nimmt aber mit der Preissteigerung des Stompreises zu! Bei z.Z. 0,40 € pro kWh und einer Steigerung von 3% pro Jahr wird dieser Speicher sehr schnell rentabel.
Also eigentlich kostet der 77kWh Speicher eines ID.X bei Volkswagen 14.000€ *als Ersatzteil*, und der unterliegt Anforderungen von deren Erfüllung so ein PV Heimspeicherchen nichtmal zu träumen wagt. Die Preise von nahezu linear aktuell 1000€/kWh die für PV Speicherchen grenzen durch die Bank an Wucher und Betrug. Und nein, auch mit 40ct Strompreis rechnet sich das nicht, das rechnet sich nie. Bevor so ein Speicher sein Invest wieder eingebracht hat, ist er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit defekt, denn das dauert mindestens 15 Jahre, und bis dahin schlägt die kalendarische Alterung zu. Das ist simple Mittelstufenmathematik, man darf halt keine Variablen weglassen, oder völlig sinnlose Annahmen setzen.
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