Baustein für die Energiewende
Immer mehr Menschen wollen mit erneuerbarer Energie heizen. Wärmepumpen boomen. Doch die brauchen Strom. Eine Firma aus Lörrach hat Solarmodule entwickelt, die Strom und Wärme produzieren.
Wärmepumpen sind gefragt wie nie, auch weil Heizen mit Strom und Gas immer teurer wird. In jedem zweiten Neubau wird laut Statistischem Bundesamt eine Wärmepumpe eingebaut. Doch wo soll der Strom für die Pumpen herkommen? Für dieses Problem hat eine Lörracher Firma nun eine Lösung gefunden: Sie hat eine neue Generation von Solarmodulen entwickelt, die sowohl Strom als auch Wärme produzieren - ein möglicher Baustein für eine effektivere Energiewende.
Der Fernsehbeitrag aus SWR Aktuell zeigt die neuen Solarmodule im praktischen Einsatz:
Im Industriegebiet Lörrach, auf dem Dach des Industriegebäudes der Firma Consolar Solare Energiesysteme, sind Solarpaneele montiert, daneben steht Ulrich Leibfried. Er hat diese Paneele entwickelt. Sie seien etwas Besonderes, sagt er stolz, denn sie liefern sowohl Strom als auch warmes Wasser.
In der Werkstatt erklärt der Ingenieur, wie die Solarmodule funktionieren: Auf der Vorderseite liegen die glänzenden Solarzellen, die aus Sonnenlicht Strom produzieren. Darunter liegt eine Art Heizkörper, stählerne Lamellen, die von einem Wasser-Frostschutzmittel-Gemisch durchströmt werden.
20 Prozent der Sonnenlichteinstrahlung verbrauchen die Photovoltaik-Zellen. 80 Prozent der Sonnenenergie werden normalerweise nicht genutzt und wärmt klassische Solarmodule unnötig auf. Bei den Kombi-Modulen wird die Wärme abtransportiert und in eine Wärmepumpe eingespeist, erklärt Ulrich Leibfried. Die Wärmepumpe vervielfache diese Wärme noch einmal und nutze sie noch besser.
"Man bekommt mit der gleichen Fläche gegenüber der reinen Photovoltaik drei bis vier Mal mehr Energie vom Dach, weil man einfach die Wärme mitnutzt."
Eine Doppelhaushälfte im Freiburger Stadtteil Haslach-Haid: klein, Baujahr 1961 und eine sehr einfache Bauweise, erzählt Hausbesitzer Benjamin Morris. Dünne Wände, die alte Gasheizung im Keller schickte Warmluft durch Schächte in die Wohnräume. Energetisch katastrophal sei das gewesen, erzählt Morris. Seit einem Jahr sanieren sie das Haus.
Auf dem Dach sind die Kombi-Solarmodule aus Lörrach montiert, im Keller steht schon die Wärmepumpe. Die Module decken aufs Jahr gesehen deutlich mehr ab als den Energiebedarf der Wärmepumpe, erzählt Benjamin Morris.
Die Lörracher Tüftler-Firma hat sich zusammen mit anderen Solarunternehmen, Forschungseinrichtungen und Universitäten mit einem Papier an den Bundeswirtschaftsminister gewandt.
Im aktuellen Wärmepumpen-Boom müsse man dafür sorgen, dass der wachsende Strombedarf unbedingt erneuerbar erzeugt werde, heißt es darin. Das verlange große Flächen für Solarmodule. Und genau hier könnten die Kombi-Solarmodule helfen, sagt Ingenieur Ullrich Leibfried.
"Gerade in dicht bebauten Gebieten, beispielsweise in Städten, funktioniert diese Technik."
Da könne man keine Erdsonden mehr bohren. Für Mehrfamilienhäuser seien die gängigen Luftwärmepumpen einfach zu laut, das wolle niemand. Die Kombi-Module seien dagegen leise und zusätzlich noch deutlich effizienter, sagt Leibfried. Und sie produzierten den Strom, den das System auch im Jahr verbraucht. Die Nachfrage nach solchen Kombi-Modulen steigt gerade enorm. Die Lörracher Firma sucht neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Die Kreise Waldshut, Konstanz und Lörrach wollen die erneuerbaren Energien gemeinsam ausbauen. Der Regionalverband Hochrhein-Bodensee hat nun eine Planungsoffensive gestartet.
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