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Bald wird es Solaranlagen „Made in Luxembourg“ geben, wie Wirtschaftsminister Franz Fayot und Energieminister Claude Turmes am Mittwoch bekannt gaben. Die Luxemburger Socom Gruppe, führend in der Gebäudetechnik mit einem Jahresumsatz von zuletzt 160 Millionen Euro und rund 1.200 Mitarbeitern, hat dazu am Mittwoch mit dem belgischen Hersteller für Solarpaneelen Evocells das Joint Venture Solarcells Luxembourg SA gegründet.
Evocells stellt heute mehr als 30.000 Photovoltaik-Module pro Jahr her – das neue Gemeinschaftsunternehmen, das in der alten Landewyck-Fabrik in Hollerich angesiedelt ist, soll anfangs mit 20 Mitarbeitern rund 100.000 Solarmodule im Jahr für den Luxemburger Markt herstellen.
Bis Juni sollen die Anlagen in Hollerich installiert sein, sagt Marc Thein, Vorstandsvorsitzender von Socom, dann wird die zweimonatige Testphase beginnen, um voraussichtlich ab September mit der Produktion zu beginnen. Investiert werden dazu fünf Millionen Euro. Die kommenden sieben Jahren wolle man nutzen, einen anderen Standort im Land für die Solarzellenproduktion zu finden.
„Im Dezember wurde in Brüssel die Allianz für die Photovoltaik-Industrie ins Leben gerufen“, sagt Wirtschaftsminister Franz Fayot. „Wir brauchen lokale Produktionskapazitäten, wenn wir nicht alles aus China importieren wollen.“ Er sei darum glücklich, dass Luxemburg nun einen eigenen Hersteller für Solaranlagen erhalte. 15 weitere Investoren aus dem grünen Wirtschaftssektor seien im Gespräch mit dem Ministerium, weil sie an Luxemburg interessiert seien.
Die europäische Solarindustrie litt in den letzten Jahrzehnten unter massivem Preisdruck durch die billigere Konkurrenz aus China. Viele Hersteller verschwanden vom Markt. Ein großer Teil der Solarpaneele, die weltweit und auch in Europa verkauft werden, stammt inzwischen aus China. Die Photovoltaik-Kapazität ist global laut dem Verband SolarPower Europe von rund fünf Gigawatt im Jahr 2005 auf etwa 942 Gigawatt im Jahr 2021 gestiegen.
In Luxemburg – wie auch in anderen europäischen Ländern - hatten die Regierungen lange den Ausbau der Windenergie gegenüber Sonnenstrom bevorzugt – die Module seien zu teuer im Vergleich zu Windkraftanlagen. Zudem müssten die Module vor allem aus China importiert werden. Das hat sich spätestens mit Pandemie und Ukraine-Krieg grundlegend geändert: Mit dem REPowerEU-Plan möchte die Europäische Kommission die Umgestaltung des europäischen Energiesystems schneller voranbringen.
Um in Zukunft nicht mehr auf russische Importe für die Energiegewinnung angewiesen zu sein, setzt die EU-Kommission bis 2030 Investitionen von 300 Milliarden Euro an. Im Bereich der Solarenergie sieht der Plan unter anderem den Wiederaufbau der europäischen Solarindustrie vor – mit dem Ziel, die installierte Leistung in der EU bis zum Jahr 2030 auf insgesamt 600 Gigawatt gegenüber heute zu vervierfachen.
Energieminister Claude Turmes erinnert sich an seine Zeit als EU-Parlamentarier. „Damals wurde die europäische Solarzellenindustrie von der billigeren asiatischen unterboten.“ Ab 2008 verschwand sie fast vollständig.
Sind Solarzellen „Made in Luxemburg“ aber überhaupt konkurrenzfähig gegenüber denen aus Fernost? „Die produzierten PV-Module werden von höchster Qualität sein“, sagt Socom-Geschäftsführer Thein. „Dank modernster Technologie können Hochleistungsmodule mit einer Leistung von über 400 Wp hergestellt werden. Die Module werden eine IEC-Zertifizierung tragen, und jedes Paneel wird während und nach der Produktion mehrfach einzeln getestet.“ Ein Watt Peak (Wp) erzeugt durchschnittlich eine Kilowattstunde Strom pro Jahr. „Die Zellen werden momentan noch importiert, aus Europa “, erklärt Thein auf Nachfrage, „wir arbeiten allerdings aktiv an einer internen Lösung, welche eventuell bis Ende des Jahres stehen könnte, und somit würden dann auch die Zellen in Luxemburg hergestellt werden.“
Produktiver und stabiler werde eine Luxemburger Paneele etwa 50 bis 80 Euro teurer sein als eine aus Asien, was für ein ganzes Dach einen Unterschied von etwa 600 bis 700 Euro ausmacht. Es werden zwei Versionen von Modulen hergestellt. „Socom hat zuletzt eine Reihe von neuen Produkten im Energiebereich entwickelt“, sagt Thein, „und weil wir wollen, dass wir alle in der Energiewende vorankommen, gehen wir dieses Projekt an.“ Basismaterial für die Solarmodule soll vor allem in Europa eingekauft werden, eventuell auch mit anderen zusammen. Auch wolle man im Bereich Solarstrom und Energiewandel weiter forschen und entwickeln.
„Wir wollen bei der Energiewende vorankommen“, betont Thein. Das einzige Problem im Moment ist das Glas für die Solarmodule. Bislang bezog man es vor allem von Saint-Gobain aus dem ukrainischen Odessa. Die Fabrik dort ist heute zerschossen.
Wie erzeugen Solarzellen Strom?
Die Photovoltaik ist eine der kosteneffizientesten Technologien zur Stromerzeugung. Photovoltaikanlagen erzeugen Strom, indem mithilfe von Solarzellen Licht in elektrische Energie umgewandelt wird. Photovoltaikmodule bestehen aus mehreren Zellen aus Siliziumschichten. Wenn das von der Sonne ausgestrahlte Licht diese Zellen erreicht, übertragen die darin enthaltenen Photonen Energie auf die Elektronen des Siliziums. Diese beginnen sich zu bewegen und erzeugen so elektrischen Strom. Funktion und Leistung von Photovoltaikmodulen unterscheiden sich je nach Technologie. Monokristalline Module in schwarzer oder grauer Farbe haben Zellen, die aus einem einzigen Siliziumkristall bestehen. Sie bieten eine bessere Energieeffizienz. Blaue polykristalline Module bestehen aus mehreren Siliziumkristallen. Sie sind preisgünstiger, haben aber einen geringeren Ertrag. MeM
Quelle: Enoblog (Enovos)
2021 war die meiste Photovoltaikleistung mit 309 Gigawatt (GW) in China installiert, gefolgt von 123 GW in den USA und 78 GW in Japan. In Europa waren 2021 laut dem Verband SolarPower Europe 31.800 Megawatt Leistung neu installiert, im Jahr 2001 betrug der Ausbau noch 133 Megawatt.
2021 wurden laut Institut Luxembourgeois de Régulation (ILR) in Luxemburg 1.264 neue Photovoltaikanlagen installiert. Dadurch ist die Photovoltaik- Kapazität in einem einzigen Jahr um 48 Prozent (90 MW)auf 277 MW gestiegen. 14,7 Prozent der neuen PV-Anlagen, die 2021 in Betrieb genommen werden, werden für den Eigenverbrauch statt für die Volleinspeisung genutzt. Bei den im ersten Halbjahr 2022 in Betrieb genommenen steigt die Zahl auf 33 Prozent. Die Entwicklung der Stromerzeugung in Luxemburg nach Stunde und Technologie kann auf www.smard.de verfolgt werden (Strommarktgebiet Deutschland/Luxemburg).
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